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Die gereizte Frau – Buchtipp zum Thema Wechseljahre

Autorenbild: Dr. med. Ziad AtassiDr. med. Ziad Atassi

Aktualisiert: 24. Apr. 2023

Mit Ende 30 unter Schlafstörungen, nächtlichem Schwitzen, sowie Gereiztheit leidend begab sich Miriam Stein auf eine Recherche. Dabei begegnete ihr der Begriff «Perimenopause» dessen Umschreibung exakt ihren Beschwerden entsprach. Das Unwissen über diese Lebensphase stellte für sie eine enorme Frustrationsquelle dar, weshalb sie ein Buch über Ursachen des Klimakteriums schrieb. Darin beschreibt Sie unter anderem die Rolle der Hormone z.B. des Progesterons, welches im Rahmen des Klimakteriums sinkt. Dessen Rolle für den Schlaf hebt Frau Stein hervor und stellt somit einen unmittelbaren Zusammenhang zur Schlafstörung her. Zudem beschreibt sie die sogenannte Östrogendominanz, welche Kopfschmerzen auslösen kann oder sich auf die Herzfunktion auswirken kann. Diese wandelt sich im Verlauf in einen Östrogenmangel um was wiederum zu Hitzewallungen führen kann.

Aufgrund der Vielzahl von Frauen, welche von klimakterischen Beschwerden betroffen sind (Gemäss anerkannten Statistiken leiden ca. 30% aller Frauen an schweren Symptomen) plädiert die Autorin für eine Aufklärung ab dem 35. Lebensjahr durch die betreuenden MedizinerInnen) um rechtzeitig Möglichkeiten der Symptomlinderung anbieten zu können.


Ein weiterer Schwerpunkt im Buch stellt die gesellschaftliche Dimension des Klimakteriums dar. Dabei betont die Autorin nicht nur das Leid der betroffenen Frauen sondern auch deren Umfeld, welches mitleidet. Dazu gehören Familienmitglieder aber auch das Arbeitsumfeld. In Zeiten von Fachkräftemangel, demographischem Wandel betont die Autorin die Bedeutung der mehrheitlich weiblichen Beschäftigung in systemrelevanten Berufen. Erzieherinnen, Pflegefachfrauen, Lehrerinnen etc. Die These der Autorin, dass bei diesen Berufsgruppen, die bekanntermassen unter einem Mangel an Personal leiden ein Arbeitsausfall aufgrund schwerer klimakterischer Beschwerden mittlerweile zu einem signifikanten Gesellschaftsproblem geworden ist, soll sensibilisieren.


Abgerundet werden die Thesen der Autorin durch aufmunternde Gedanken zur Menopause. So hebt sie die Bedeutung der Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmtheit hervor, welche im Klimakterium deutlich grösser sind als in den Jahren zuvor.


Lesenswert für alle die mehr wissen wollen und noch Stoff für kontroverse Gesellschaftsdiskussionen brauchen.


"Was unsere Gesellschaft mit meinen Wechseljahren zu tun hat"


Miriam Stein (Goldmann Verlag 2022)


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