Der Mangel oder Verlust an sexuellem Verlangen wird im medizinischen Fachjargon auch Libidostörung genannt. Noch differenzierter werden sexuelle Funktionsstörungen unter dem Oberbegriff "Hypoactive Sexual Desire Disorder" die Erscheinungsformen Schmerzen / organische Störung, Erregungsstörung und Orgasmusstörung unterschieden. Hierbei werden häufig Überlappungen beschrieben. Die Häufigkeit dieser Störungen wird in der Fachliteratur sehr uneinheitlich beschrieben – allgemein kann von einem Auftreten in ca. 30 -40 % bei Frauen über sämtliche Lebensphasen hinweg gesprochen werden, wobei hiervon nur ein Bruchteil einen tatsächlichen Leidensdruck empfindet. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Partnerschaftsproblemen, psychologischer und sozialer Faktoren bis zu Erkrankungen und der Einnahme von Medikamenten. Auch hormonelle Behandlungen, wie die Einnahme der Antibabypille können ursächlich sein. Therapieoptionen sind vielfältig und umfassen neben sexualtherapeutischen Ansätzen auch die Therapie organischer Ursachen. Diese müssen bei einer ausführlichen Arztkonsultation überprüft und ggf. ausgeschlossen oder bestätigt werden. Bereits eingenommene Medikamente müssen ggf. angepasst werden. Nachdem organische und medikamentöse Ursachen ausgeschlossen wurden, kann der Therapieversuch mit pflanzlichen Produkten unternommen werden.
Im Folgenden sehen Sie eine Auswahl von Pflanzenextrakten zur Steigerung der Lust:
· Ginseng in frischer oder getrockneter Form konnte in Studien überwiegend bei Frauen nach den Wechseljahren einen positiven Effekt auf die Lust vorweisen
· Ginko biloba aus den Ginko Baum wirkt sowohl vor als auch nach Wechseljahren. Neben dem Allgemeinbefinden wirkt es angeblich auch luststeigernd.
· Gelée Royale, ein Extrakt aus Bienenwachs der Bienenkönigin steigert nicht nur die Lust, sondern wirkt sich auch günstig auf klimakterische Beschwerden aus.
· Zitronenmelisse wurde gegen Placebo untersucht und zeigte einen luststeigernden Effekt bei Frauen
· Karottensamen wurde in der Placebo kontrollierten Studie untersucht und zeigten nach 6 bis 12 Wochen Anwendung einen positiven Effekt auf das Lustempfinden
· Arginin und Niacin gehören zu den Aminosäuren und zeigen sowohl beim Mann als auch bei der Frau positive Effekte bei der Sexualität
· Maca ist ein Knollengewächs aus Südamerika und konnte in einer Placebo kontrollierten Studie eine Luststeigernde Wirkung zeigen.
All diesen Präparaten ist gemein, dass sie nicht in grossen Studien untersucht wurden. Die Aussagekraft der Studien ist somit limitiert. Es bestehen keine Langzeitdaten zur Anwendungssicherheit – jedoch sind bislang keine Nebenwirkungen bekannt. Trotz Unbedenklichkeit der Anwendung wird eine Therapie nur unter ärztlicher Begleitung empfohlen.
Herr Atassi, Rosenzäpfli wären auch noch eine Option.