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  • AutorenbildDr. Phil. Bettina Sieber,

Mond, Meer und Menstruation. Ihre geheimnisvolle Anziehungskraft.

Aktualisiert: 11. März 2023

Der Körper der Frau ist durch seine zahlreichen Zyklen auf existenzielle Weise mit der Natur und dem Universum verbunden. Auf Wandelbarkeit und Veränderung hin angelegt, steht er in enger Beziehung zum Mond und den Gezeiten. So wie der Mond einmal im Monat voll und leer wird, folgt auch der Frauenkörper der Fülle und Leere. Voll- und Neumond, Flut und Ebbe, aber auch Menstruation und Eisprung sind kosmische Ereignisse, die zueinander in Beziehung stehen. Zwar konnte bisher kein wissenschaftlicher Beweis dafür erbracht werden, und trotzdem übt diese mächtige Anziehung grosse Faszination aus.

Der Mond zieht sowohl das Meer als auch den weiblichen Körper magisch an. Er löst Ebbe und Flut aus, die sich bei Voll- und Neumond verstärken. Die Gravitationskräfte zwischen Mond und Gezeiten spiegeln sich auch im weiblichen Körper, dessen spirituelle Anatomie mit dem Element Wasser verbunden ist (Svadhisthana Chakra). Die wohl auffälligste Gemeinsamkeit von Mond- und Menstruationszyklus ist die Ähnlichkeit der Zykluslänge. Der Mondmonat dauert im Schnitt 29.5 Tage, der durchschnittliche Menstruationszyklus 28 Tage. Der Mondmonat durchläuft ebenso wie der Menstruationszyklus vier Phasen: zunehmender Mond, Vollmond, abnehmender Mond sowie Neumond. Der weibliche Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation. Die Gebärmutterschleimhaut wird mit der Blutung zusammen ausgeschwemmt. In der darauffolgenden Follikelphase reift im Eierstock eine Eizelle heran. Der Eisprung leitet über zur Lutealphase, in der es zu einer Schwangerschaft kommen kann, oder aber die Gebärmutterschleimhaut wieder abgebaut wird, was in der Blutung mündet. Analog zu Mond- und Menstruationszyklus verläuft auch der Lebenszyklus der Frau in vier Phasen: Jungfräulichkeit (Neumond, Winter), sexuelles Erwachen und Frau werden (zunehmender Mond, Frühling), Mutterschaft und Frau sein (Vollmond, Sommer) sowie Menopause und Altersweisheit (abnehmender Mond, Herbst). Auch die schönen Rundungen der Schwangerschaft entsprechen der Wandelbarkeit des Mondes.

Der feinstoffliche Zusammenhang der Gravitationskräfte, dem Mondlicht und dem Frauenkörper kommt im Zusammenfallen der besonderen Mondphasen wie Voll- und Neumond mit der Menstruation zum Ausdruck. Die alten ayurvedischen Schriften nennen die Gleichzeitigkeit von Eisprung und Vollmond «Weissen Mondzyklus», während im «Roten Mondzyklus» Menstruation und Vollmond einhergehen. Der Weisse Mondzyklus steht für absolute Fruchtbarkeit, Kreativität und Fülle. Der Rote Mondzyklus symbolisiert spirituelles Wachstum und die Transformation von Sexualität in kreativen Ausdruck.

Zu viel künstliches Licht, Stress, Hormonpräparate, Operationen, falsche Ernährung sowie Bewegungsmangel stören den Gleichtakt von Mond- und Menstruationszyklus. Eine tägliche Hatha-Yoga-Praxis (in Sanskrit bedeutet «Ha» Sonne, Hitze, Licht, «Tha» hingegen Mond, Kühle, Stille) trägt zu einer gesteigerten Wahrnehmung und Ausdehnung des Bewusstseins bei. Hatha-Yoga stärkt eine ideale Balance der weiblichen und männlichen Energien, die jeder Mensch in sich trägt. Bewegung an der frischen Luft bei Tageslicht und meditative Praktiken im Glanz des Mondes unterstützen die Empfänglichkeit für die Rhythmen der Natur. Die feinen Schwingungen mit dem Universum sind am eigenen Körper ablesbar und führen zu einem harmonievollen Leben. Mond- und Menstruationszyklus gleichen sich an und strukturieren das Leben der Frau von Monat zu Monat. Die Schönheit der Schöpfung lässt sich vor dem Hintergrund dieses Bewusstseins von jeder Frau erfahren. Ganz sein bedeutet, mit diesen kosmischen Kräften verbunden sein.








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